Jung-Alt-Projekte

Junge Menschen und ältere Menschen beschäftigen sich gemeinsam mit einem Thema, führen gemeinsame Aktionen durch, präsentieren dies auch anderen im “KastanienHaus am Wall” – und das schon seit 2014 in einer Reihe ganz besonderer Projekte.

“So will ich leben” – Ein Blick in die (gemeinsame?) Zukunft von Jung und Alt

Während einer Projektwoche haben Schüler*innen der Karla Raveh Gesamtschule gemeinsam mit Senior*innen aus dem intergenerativen Begegnungszentrum AWO KastanienHaus am Wall an einem Projekt teilgenommen, bei dem intensiv über viele Aspekte des Lebens diskutiert wurde: Die Gespräche waren in den einzelnen Arbeitsgruppen sehr persönlich. Viel Privates wurde vertrauensvoll ausgetauscht. Die Gespräche waren emotional offen. Die Gruppe wuchs von Tag zu Tag mehr zusammen.

An einem Morgen haben alle Gruppenteilnehmer*innen etwas Besonderes von zu Hause mitgebracht, einen Gegenstand, der ihnen wichtig war oder der eine Geschichte erzählen konnte. Bei dem Austausch über diese Dinge erfuhr man nochmal mehr voneinander. Ebenso bei einer Wahl einer Kunstpostkarte aus einer großen Anzahl und der Erklärung, warum man sich gerade dieses Motiv ausgesucht hat.

Bei einem Prozentbarometer konnten die Teilnehmer*innen zu verschiedenen Aussagen ein Statement abgeben. So zum Beispiel zu Thesen wie:

  • Die Kinder und Jugendlichen heute sitzen zu viel.
  • Das Handy ist den Jugendlichen zu wichtig.
  • Die Alten wissen gar nichts von den Jugendlichen heute.
  • Die Jungen wissen gar nichts von den Alten heute.
  • Schule sollte sich mehr öffnen für die Begegnung mit Alten.
  • Die Alten sollten aktiver werden.
  • Die Alten haben Vorurteile gegenüber den Jungen.
  • Die Jungen haben Vorurteile gegenüber den Alten.
  • Die Jugendlichen sollten als Pflicht einen Monat in der zehnten Klasse in einem Altenheim oder einer entsprechenden Institution arbeiten…….

Es wurde diskutiert, was schwierig am heutigen Alt- sein bzw. am heutigen Jungsein ist.

Abschließend wurde in zwei Gruppen fiktiv ein Wohnkonzept erdacht, wo Seniorenwohnungen und ein Studentenwohnheim mit Gemeinschaftsräumen entstehen sollten. Es entstanden architektonisch ansprechende Wohneinheiten mit einer großen Anzahl von Gemeinschaftsräumlichkeiten wie Fernsehzimmer, Sauna, Fitnessraum, Küche, Speiseraum und vielem mehr.

Dieses Planen machte deutlich, dass ein solches Konzept sehr sinnvoll wäre. Hausmeistertätigkeiten von Alt und Jung, Verwaltungstätigkeiten, CarSharing, gemeinsames Suppen-Essen am Samstag, Hilfe beim Einrichten eines Computers, …Es gab eine große Reihe guter Ideen. Alle Teilnehmer*innen wollten hier gerne einziehen.

Es gab aber auch Zeit für gemeinsames Chi Gong, Kuchen essen, Kräutertee trinken oder Boule spielen.

Alle Teilnehmer*innen hatten Freude an dem Projekt und äußerten abschließend, dass sie gerne bei einer zukünftigen Aktion zusammenarbeiten würden.

Alles in allem ein gelungenes Projekt, das deutlich machte, wie wichtig und erstrebenswert es für Jung und Alt ist, zukünftig ein gemeinsames Miteinander in vielen Bereichen anzustreben als Bereicherung für beide Seiten.

Fünf vor Zwölf – Intergeneratives Theaterprojekt

Unsere Umwelt ist in Gefahr, die Luft wird verpestet, die Erde überdüngt, das Wasser vergiftet. Jeder weiß es, kaum einer tut etwas dagegen. Und ausgerechnet die Jüngsten gehen freitags auf die Straße, wollen ihr zukünftige Welt vor Schlimmem bewahren.

Jüngere und ältere Menschen setzen sich gemeinsam mit dem Thema Umwelt auseinander, augenzwinkernd, doch durchaus ernsthaft.

Theaterworkshop für Kinder & Jugendliche || Erwachsene & Senioren

Für die Erarbeitung des Stückes fand für Kinder & Jugendliche ab 8 Jahren und Senioren Ü 55 im Rahmen der Lemgoer Ferienspiele 2019 ein Workshop im KastanienHaus am Wall statt. Im Rahmen des Workshops besuchten die Teilnehmer*innen zusätzlich an einem Exkursionstag das Theaterlabor in Bielefeld und lernten die Arbeit eines Theaters hinter den Kulissen kennen. Vorerfahrung war nicht notwendig.

Das Theaterlabor Bielefeld erarbeitete mit dem intergenerativen Begegnungszentrum AWO KastanienHaus am Wall im Rahmen des Projektes „Stadtflucht“ Szenen ,die zum Auftakt der deutschlandweit stattfindenden „Fairen Wochen“ vom 14.09.-28.09.2019 in der Fairtradestadt Lemgo am Samstag, 14.09.2019 um 15 Uhr im AWO KastanienHaus am Wall aufgeführt wurden.

Eine Produktion des Theaterlabor Bielefeld im Theaterhaus Tor 6
in Kooperation mit dem
Intergenerativen Begegnungszentrum AWO KastanienHaus am Wall im Rahmen des Projektes „Stadtflucht“.

Die STADTFLUCHT-Projekte werden gefördert aus dem Programm „Regionale Kulturpolitik“ des Landes Nordrhein-Westfalen.

Unterstützt wurden das Projekt dabei auch von der
Bielefelder Seniorentheatergruppe „Jetzt Oder Nie“ und
vom AWO Ortsverein Lemgo e. V.

Regie: Christine Lüdkte (Theaterlabor)& Mitarbeitende AWO KastanienHaus am Wall

Erfahrungsaustausch „Jugend von heute trifft Jugend von damals“

Im Rahmen des Kooperationsprojektes „Die Jugend von damals trifft die Jugend von heute“ zwischen dem Begegnungszentrum KastanienHaus am Wall und dem Marianne-Weber-Gymnasium Lemgo begegneten sich Seniorinnen und Senioren sowie Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8.

In Gesprächen in Kleingruppen verglichen die Teilnehmer anhand verschiedener Einzelaspekte, wie sie die Jugendphase damals und heute erlebt haben bzw. erleben. Zum Abschluss zeigte eine Ausstellung einige Ergebnisse dieser Gespräche in Form von Gegenständen, Texten und Fotos, die die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Jugend damals und heute illustrierten.

Wanderausstellung mit Fotoprojekt Altersbilder „Was heißt schon alt?“

Mit der Wanderausstellung „Was heißt schon alt“ im Rahmen des Programms Altersbilder will das Familienministerium ein neues und differenziertes Bild vom Alter in unserer Gesellschaft verankern.

Die in der Gesellschaft vorherrschenden Altersbilder entsprechen oft nicht den vielfältigen Lebensentwürfen und Stärken der älteren Menschen von heute. Dabei beeinflussen Altersbilder nicht nur das Miteinander der Generationen in einer älter werdenden Gesellschaft, sondern auch die Erwartungen an das eigene Alter.

Was ist alt? Bis wann ist man noch jung? Wie sieht das Leben im Alter aus?

Zu diesen Fragen schrieb das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2011 einen Foto- und Videowettbewerb aus und erhielt dazu 1600 Beiträge.

In Bild und Video konnten junge und alte Menschen ihre persönlichen Sichtweisen vom Alter darstellen. Die zahlreichen Beiträge machen deutlich, wie vielfältig und unterschiedlich die Vorstellungen vom Alter sind. Das Ergebnis ist kein einheitliches Bild, sondern Vielfalt und Fassettenreichtum des Alters. so wie das wirkliche Leben eben ist.

Die aus diesen Beiträgen entstandene Wanderausstellung präsentiert eine Auswahl der Fotos. Sie zeigen Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen und vermitteln ein anderes Bild vom Altern. Bilder von aktiven und engagierten jungen Menschen sind neben solchen zu sehen, die das Leben alter und pflegebedürftiger Menschen aufzeigen. ….

Gleichzeitig mit der Ausstellung werden Fotografien des Jung-Alt Projektes „Jugend von heute-trifft Jugend von damals“ präsentiert.

Mit Unterstützung der Stiftung für Lippe und in Kooperation mit dem Marianne Weber Gymnasium wurde das Projekt durchgeführt. So stellen wir einen lokalen Bezug her und regen den Generationendialog an.

Die Mehrgenerationencombo, initiiert vom Generationenbeirat der Stadt Lemgo, wird die Ausstellungseröffnung musikalisch begleiten.

Durch das Jubiläum 825 Jahre Lemgo hat die Bewerbung um diese Ausstellung positive Unterstützung erhalten, und natürlich das neue KastanienHaus am Wall mit seinem Konzept.

Graffitiprojekt

Senioren und Seniorinnen wurden zusammen mit Jugendlichen unter Anleitung eines Graffitikünstlers selbst zu Graffitikünstlern. Gemeinsam wurde der Umgang mit Spraydosen, das Anfertigen von Entwürfen, deren Umsetzung und vieles mehr erlernt.

 

Fotoprojekt „Lieblingsplätze“

Jung und Alt haben sich zusammen auf den Weg gemacht, ihre Lieblingsplätze in Lemgo zu finden und zu fotografieren. Die Aktion hat allen Teilnehmer*innen viel Freude bereitet. Zum Abschluss gab es eine Fotoausstellung im KastanienHaus am Wall.

Ausstellung „Im Geheimen – was die Mädels drunter tragen“

Wir wollten in einer Gruppe Mädchen ab der achten Klasse und Frauen jenseits der Fünfzig mal einen Blick unter die Klamotten werfen.

Was tragen wir an Unterwäsche und Dessous? Was macht das mit uns? Was finden wir chic? Was war früher Mode und was bedeutete sie? Seit wann tragen Frauen eigentlich Unterhosen? Was sind Korsett, Petticoat und Push-Up, Püserümpchen, Klappbüx oder String-Tanga? Wann sitzt der BH richtig? Worauf achte ich beim Wäschekauf?

Es gibt viele Fragen und Blickwinkel. So machten wir uns auf eine spannende Suche, um vielfältige Antworten zu finden und gemeinsam viel Spaß zu haben. Aber wir griffen auch zu Nadel und Faden oder der Nähmaschine, Schere, Pinsel und Kleber. Wir gestalteten uns einen BH, nähten uns ein Hemdchen und begaben uns mit Kollagen auf die Spurensuche. Dabei war der Austausch zwischen den verschiedenen Generationen mit ihren Träumen, Wünschen und Erinnerungen besonders spannend.

 AG der Heinrich-Drake-Schule in Kooperation mit dem AWO Begegnungszentrum KastanienHaus am Wall

Theaterprojekt „Vorhang auf für deine Träume“

Das wollte ich immer schon mal ….  Theaterprojekt Jung-Alt in den Sommerferien (12.-23.08.2019)

Für die Senioren:

Auf der Theaterbühne konnte man sich ausleben und für jeden wurde das wahr, was er schon immer mal tun wollte.

Für die Kids:

„Traut euch, seid mutig, auf der Bühne gibt es keine Grenzen, kein Richtig und kein Falsch, aber jede Menge Spaß…“ Jeder konnte das machen, was er schon immer mal tun wollte.  Der besondere Reiz des Projektes war die gemeinsame Erarbeitung und Aufführung eines Theaterstückes. Dafür konnte jeder entsprechend seiner Fähigkeiten Szenen schreiben, tanzen, singen, Bühnenbilder bauen und vieles mehr.

Kochen jung – alt

Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen des MarianneWeber-Gymnasiums wollten im Rahmen ihres Sozialpraktikums an mehreren Terminen mit älteren Menschen zusammen kochen, erzählen und genießen. Eingeladen waren alle Senioren und ältere Menschen, die Spaß am Kochen und Lust auf junge Menschen hatten und haben.

Junge und ältere Menschen sollten sich dabei besser kennen lernen, mit Freude und Spaß zusammen kochen und gleichzeitig voneinander lernen.

Digitale Brückenbauer*innen

Schüler*innen helfen Senior*innen beim Umgang mit Smartphone, Tablet und Co. – Projektstart am 8. Februar 2022.

Während der Corona-Pandemie wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig soziale Teilhabe ist. Im Lockdown, bei Kontaktbeschränkungen oder Krankheit, ist es ein großer Gewinn an Lebensqualität, digital mit Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn zu kommunizieren und so der Vereinsamung entgegen zu wirken. Doch besonders Senior*innen haben oft Hemmschwellen beim Umgang mit Smartphone, Tablet und Co.

Im AWO KastanienHaus am Wall gibt es schon seit vielen Jahren die Möglichkeit, Unterstützung zu erhalten sowie Kursangebote mit unterschiedlichen digitalen Themenschwerpunkten zu nutzen. Zudem werden regelmäßig generationsübergreifende Angebote, Aktionen und Projekte durchgeführt, zum Teil in Kooperation mit Schulen in Lemgo. Aus diesen Erfahrungen hat sich nun das generationsübergreifende Projekt “Digitale Brückenbauer*innen” entwickelt.

Schüler*innen des Marianne-Weber-Gymnasiums Lemgo, die zu Medienberater*innen, auch Medienscouts genannt, fortgebildet werden, haben in Begleitung der Lehrerinnen Franziska Reichelt und Sandra Feringa-Lampe Senior*innen den Umgang mit Smartphone, Tablet und Co. erklärt und auf sind auf ihre Fragen eingegangen. Jung-Alt-Patenschaften konnten so entstehen, denn ein*e Schüler*in war während des Projektzeitraumes Ansprechpartner*in für eine*n Senior*in. Das zusammengefundene “Jung-Alt-Team” hatte die Möglichkeit, sich regelmäßig im AWO KastanienHaus am Wall zu treffen.

In der Öffentlichkeit fand das Projekt ebenfalls großen Anklang. Die Digitalen Brückenbauer*innen bekamen Besuch von der Lippischen Landeszeitung, vom WDR und von Radio Lippe.

Da das Projekt großen Zuspruch und viel Interesse bei beiden Generationen gefunden hat, werden die Digitalen Brückenbauer*innen weitergeführt.