„So will ich leben“ – Ein Blick in die (gemeinsame?) Zukunft von Jung und Alt
Während einer Projektwoche haben Schüler*innen der Karla Raveh Gesamtschule gemeinsam mit Senior*innen aus dem intergenerativen Begegnungszentrum AWO KastanienHaus am Wall an einem Projekt teilgenommen, bei dem intensiv über viele Aspekte des Lebens diskutiert wurde: Die Gespräche waren in den einzelnen Arbeitsgruppen sehr persönlich. Viel Privates wurde vertrauensvoll ausgetauscht. Die Gespräche waren emotional offen. Die Gruppe wuchs von Tag zu Tag mehr zusammen.
An einem Morgen haben alle Gruppenteilnehmer*innen etwas Besonderes von zu Hause mitgebracht, einen Gegenstand, der ihnen wichtig war oder der eine Geschichte erzählen konnte. Bei dem Austausch über diese Dinge erfuhr man nochmal mehr voneinander. Ebenso bei einer Wahl einer Kunstpostkarte aus einer großen Anzahl und der Erklärung, warum man sich gerade dieses Motiv ausgesucht hat.
Bei einem Prozentbarometer konnten die Teilnehmer*innen zu verschiedenen Aussagen ein Statement abgeben. So zum Beispiel zu Thesen wie:
- Die Kinder und Jugendlichen heute sitzen zu viel.
- Das Handy ist den Jugendlichen zu wichtig.
- Die Alten wissen gar nichts von den Jugendlichen heute.
- Die Jungen wissen gar nichts von den Alten heute.
- Schule sollte sich mehr öffnen für die Begegnung mit Alten.
- Die Alten sollten aktiver werden.
- Die Alten haben Vorurteile gegenüber den Jungen.
- Die Jungen haben Vorurteile gegenüber den Alten.
- Die Jugendlichen sollten als Pflicht einen Monat in der zehnten Klasse in einem Altenheim oder einer entsprechenden Institution arbeiten…….
Es wurde diskutiert, was schwierig am heutigen Alt- sein bzw. am heutigen Jungsein ist.
Abschließend wurde in zwei Gruppen fiktiv ein Wohnkonzept erdacht, wo Seniorenwohnungen und ein Studentenwohnheim mit Gemeinschaftsräumen entstehen sollten. Es entstanden architektonisch ansprechende Wohneinheiten mit einer großen Anzahl von Gemeinschaftsräumlichkeiten wie Fernsehzimmer, Sauna, Fitnessraum, Küche, Speiseraum und vielem mehr.
Dieses Planen machte deutlich, dass ein solches Konzept sehr sinnvoll wäre. Hausmeistertätigkeiten von Alt und Jung, Verwaltungstätigkeiten, CarSharing, gemeinsames Suppen-Essen am Samstag, Hilfe beim Einrichten eines Computers, …Es gab eine große Reihe guter Ideen. Alle Teilnehmer*innen wollten hier gerne einziehen.
Es gab aber auch Zeit für gemeinsames Chi Gong, Kuchen essen, Kräutertee trinken oder Boule spielen.
Alle Teilnehmer*innen hatten Freude an dem Projekt und äußerten abschließend, dass sie gerne bei einer zukünftigen Aktion zusammenarbeiten würden.
Alles in allem ein gelungenes Projekt, das deutlich machte, wie wichtig und erstrebenswert es für Jung und Alt ist, zukünftig ein gemeinsames Miteinander in vielen Bereichen anzustreben als Bereicherung für beide Seiten.