Anhaltender dumpfer Trommelwirbel erschallt am Freitagnachmittag vor dem “KastanienHaus am Wall”. “One Billion Rising” – die Aktion beginnt. One Billion Rising ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Sie wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert und findet seitdem einmal im Jahr weltweit statt.
“Gewalt gegen Mädchen und Frauen fängt oft mit Worten an und endet immer wieder sogar mit dem Tod”, erklärt Petra Junghans. “Wir wollen auch hier dagegen ein deutliches Zeichen setzen.”
Bei der Aktion im vergangenen Jahr wurde berichtet, wie viel Gewalt und welche Taten gegen Frauen in verschiedenen Ländern ausgeübt wurden, in Deutschland wie auch in der Türkei oder in Indien, gegenüber alten Menschen, gegenüber Frauen auf der Flucht, gegenüber Frauen mit Handycap. In diesem Jahr soll vor allem der Frauen gedacht werden, die in Deutschland im letzten Jahr durch häusliche Gewalt getötet wurden. Dabei wird Bezug genommen auf die Recherche der Wochenzeitung “DIE ZEIT”. Kurze Texte , in denen Taten beschrieben wurden, werden von Jugendlichen, Schüler*innen der Karla-Raveh-Gesamtschule, von Frauen und Männern vorgelesen.
Die weltweite Gemeinsamkeit besteht im solidarischen Tanzen. Im Jugendzentrum hatte es schon zwei Übungsstunden gegeben, aber jede und jeder konnte am Aktionstag am Freitagnachmittag auf dem Kastanienwall mittanzen. Alle Teilnehmenden waren beeindruckt und ergriffen – und einige Lemgoer und Lemgoerinnen sind dadurch aufmerksam geworden.